Die Exixtenz Gottes - Wigratzbad

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Die Existenz Gottes

Die Frage nach Gott ist eigentlich die entscheidendste Frage im Leben eines jeden Menschen. Die Frage ist verknüpf mit der Frage: woher komme ich? Und auch der Frage: wohin gehe ich?
 
Die Naturwissenschaft sagt, es begann mit dem Big Bang. Von diesem Ereignis aus kann sie den Ablauf vieler Ereignisse berechnen. Doch bleibt die Frage bestehen: woher kommt der Big Bang?
 
Vor dem sogenannten „Big Bang“ gab es nichts. Keinen Raum und keine Zeit. Wo ein Körper, da ein Ort. Wenn es weder Raum noch Zeit gab, gibt es auch keine naturwissenschaftliche Methode, wie da etwas bestimmt werden soll. Alle Naturwissenschaften können erst mit der Schöpfung beginnen. Was davor war, dazu hat diese ganze Wissenschaft keine Möglichkeit irgendetwas auszusagen. Es liegt vollkommen außerhalb jeder Naturwissenschaft.  Die Naturwissenschaft beginnt mit dem Big Bang, aber sie kann diesen nicht erklären.
Das Nichts kann auch nichts hervorbringen!
 
Ist es etwa die „Natur“?  Ein wissenschaftliches Postulat ist das Thermodynamische Gesetz. Erster Hauptsatz: Energie kann weder erzeugt noch vernichtet, sondern nur in verschiedene Arten umgewandelt werden. Also die Naturwissenschaft sagt uns, dass die Natur sich selbst nicht vermehren oder vermindern kann. Also kann sie nicht schöpferisch tätig sein. Sie kann weder einen Big Bang noch einen Small Bang hervorbringen. Ein derartiges Hervorbringen wird von der Naturwissenschaft ausgeschlossen. Dazu, dass die Natur sich selbst hervorbringt, das ist so, wie der Baron von Münchhausen, der sich an seinem eigenen Schopf aus dem Sumpf zog. Wie soll das Nichts, das Fehlen vom Allem irgendwas hervorbringen?
 
Wenn die Naturwissenschaft nichts zur Frage: woher kommt die Schöpfung beitragen kann, wer kann dies dann? Eine Antwort können wir von der Religion erhalten aber auch von der Logik. Nehmen wir die Logik.
Klaus Peter Kuhn

Vor über 2000 Jahren hat der große Philosoph Aristoteles (384 – 322 v. Chr.) dazu schon gesagt : Jede Sache hat eine Ur-Sache. Es gibt keine Sache, die keine Ursache hat. Alle Dinge die existieren, werden von einer früheren Ursache hervorgebracht. Jede Sache braucht eine Ursache und die Ursache braucht eine Ursache usw. Es gibt eine Kette von Ursachen. Am Anfang der Kette muss es eine Ursache geben, die keine weitere Ursache mehr braucht. Es braucht eine erste Ursache die nicht mehr eine weitere Ursache braucht. Diese erste Ursache, die keine Ursache braucht, muss eine absolute Ursache sein. Absolut heißt losgelöst. Das heißt, die erste Ursache ist losgelöst von jeder Ursache. Einwand: Es könnte doch sein, dass die Kette ins Unendliche weitergeht. Aristoteles sagt, dazu, dass das nicht möglich ist. Weil die Kette nie beginnen könnte, wenn es nicht am Anfang eine Ursache gäbe die unabhängig ist. Ohne einen Anfang kann keine Kette beginnen!  Diese erste, absoluteUrsache ist Gott.
 
Wie sieht die absolute Ursache aus? Die erste Ursache ist das absolute, unveränderliche, unvergängliche, ewige Sein. Die erste Ursache ist das Sein. Alles das was ist, ist im Sein verankert. Ohne das absolute Sein, kann nichts existieren. Gott ist die Quelle von allen Dingen die existieren. Ein Sein, das aus sich selbst heraus existiert. Wo ist dieses absolute Sein? In der Natur? In der Welt? Im Kosmos? Die Natur oder die Welt oder der Kosmos sind nicht absolut. Alle Dinge in der Welt sind nicht absolut. Alle Dinge sind abhängig von früheren Ursachen. Also kann das absolute Sein nicht in der Natur, nicht in der Welt, nicht im Kosmos sein. Also muss das absolute Sein jenseits der Natur, jenseits der Welt, jenseits des Kosmos sein. Das absolute Sein ist also Transzendent, es übersteigt die Welt. Er ist nicht diesseitig, also ist es jenseitig. Wenn Gott jenseits der materiellen Welt liegt, dann kann er kein materielles Wesen sein, er muss also Geist sein. Er muss ein intelligentes Wesen sein, denn ohne ein geistiges Prinzip können die Gesetze in der Welt nicht erklärt werden.
 

Der Lehrer von Aristoteles war Platon (427 – 347 v. Chr.) Dieser lehrte: Die materielle Welt kann keine Ideen hervorbringen. Die Materie bringt keine Gesetze, keine Prinzipen, keine Ideen hervor. Diese Ideen haben einen geistigen Ursprung, keinen materiellen. Daher muss man davon ausgehen, dass es außerhalb der materiellen Welt eine geistige Welt gibt. Aus dieser geistigen Welt kommen die Ideen und diese Ideen formen die Materie. Die Welt besteht aus einem materiellen Prinzip und einem geistigen Prinzip. Diese Ideen sind gestaffelt. Man kann bei den Ideen immer weiter hinaufsteigen und die höchsten Ideen sind drei Prinzipien: das Prinzip der Wahrheit, das Prinzip des Guten und das Prinzip der Schönheit. Das sind die obersten Gesetzmäßigkeit, die die ganze Welt bestimmen. Die Wahrheit bestimmt die Richtigkeit der ganzen Welt. Hier geht es darum, dass die Welt von Wahrheit bestimmt wird, dass alles seine logische Richtigkeit hat. Die Wahrheit leitet uns zur richtigen Erkenntnis. Die Idee des Guten bestimmt die Moral. Wo es eine echte Moral gibt, so ist sie vom Guten bestimmt. Die Idee des Schönen, überall wo echte Kunst ist, ist es vom Schönen bestimmt. Diese drei sind gewissermaßen Geschwister. Die höchste Idee ist die Idee des Guten. Das Gute soll alles Bestimmen und durchdringen. Das Gute ist das Göttliche. Die Welt ist vom Guten bestimmt.
 
Nach Platon und Aristoteles kann man sagen: Gott ist ein absolutes Wesen und er ist ein transzendentes Wesen und Gott ist ein geistiges Wesen. Und Gott ist die Wahrheit, das Gute und das Schöne.

Ein weiterer großer Denker war Seneca  (4 v. Chr. – 65 n. Chr.) der nicht Christ war. Für ihn war die Welt das Werk einer überlegenen Intelligenz. Gott ist der Geist des Universums. Er ist der Schöpfer der Welt. Die Ursache aller Ursachen. Seneca weist darauf hin, dass die Welt nur durch den Geist Gottes erklärt werden kann. Die Rationalität, also die Vernünftigkeit der Welt und ihrer Gesetze, verlangt nach einem Schöpfergeist, der die Welt geplant hat. Seneca wendet sich gegen die Philosophen, die versucht haben, die Welt mit Hilfe des Zufalls zu erklären. Er findet es unverständlich, dass Menschen „das schönste, wunderbar geordnete und in seiner Ordnung beständigste Gebilde als Werk des Zufalls betrachten.“ Die Welt ist so schön, so wunderbar geordnet, und in ihrer Ordnung so beständig, dass man das unmöglich als das Werk eines Zufalls betrachten könne. Seneca hat aber diesen Gott nicht nur als schöpferischen Geist betrachtet sondern sieht in Gott noch mehr. Gott ist nicht nur der Schöpfer, sondern er ist auch ein geistiges Wesen. Gleichzeitig ist er auch ein transzendentes Wesen, also er übersteigt die Welt, er gehört nicht der Welt an, sondern er ist jenseits und über der Welt. In den Werken von Seneca ist die Rede von einem Gott, der den Menschen nahe ist, der im Menschen wohnt, und alle guten und bösen Taten des Menschen registriert. Dieser Gott inspiriert den Menschen mit seinen Ideen, also er haucht ihm seine Ideen ein und hilft ihm, das Gute zu vollbringen. Im Werk von Seneca ist die Rede von einer göttlichen Welt über der irdischen Welt und der Mensch soll nach seinem Tod in diese Welt zurückkehren. Seneca sieht in Gott eine Macht, die den Menschen durch ihre Vorsehung und Liebe begleitet. Gott ist also derjenige, der nicht nur am Anfang der Welt steht, sondern der auch die Welt begleitet, beschützt und behütet. Und dieser Gott, der den Menschen, die Gesellschaft und die Geschichte prägt, ist ein Gott der Liebe. Seneca ist aber nicht blind für das Leid, das in der Welt vorherrscht, und er versucht die schwierige Frage zu beantworten, wie ist es denn möglich, ein Gott der Vorsehung, ein Gott der Liebe, ein Gott der die Menschen zum Guten anleitet, und auf der anderen Seite so viel Leid,  so viel Böses, so viele Katastrophen. Wie geht denn das zusammen? Seneca sagt nun, dass Gott verschiedene Leiden zulässt, um die Tugend der guten Menschen zu vollenden. Die Menschen, die Gott liebt, werden durch viele Schicksalsschläge geprüft, damit sie ihre volle Tugend entfalten. Die wahre Größe eines Menschen zeigt sich erst in der Prüfung, in der Bewährung, in der der Mensch seine Tugenden unter Beweis stellen muss. Es geht darum, dass Menschen, die das Gute wollen, noch weiter durch Bewährungen geläutert werden, und dass sie das Gute, das in ihnen drinnen ist, noch weiter entfalten und entwickeln. Der Sinn des menschlichen Lebens besteht  u.a. darin, dass der Mensch reift. Wenn der Mensch erkannt hat, dass der eigentliche Sinn seines Lebens in der zunehmenden Reife besteht, dann ist er auch bereit, jenes Leid anzunehmen, das ihn zu jener höheren Reife befähigt. Die Schicksalsschläge haben ganz allgemein, eine erzieherische Funktion. Sie zeigen dem Menschen, wie es um seine Stärke und Belastbarkeit steht. Sie lehren ihn, das Gute und das Böse zu unterscheiden. Sie bewahren ihn vor Schlappheit und Verweichlichung und erhalten so die Lebenstüchtigkeit. Durch das von Gott geschickte Leiden, lernt der Mensch aber auch, sich dem Schicksal zu fügen und den Willen Gottes anzunehmen. Der Mensch soll lernen den Willen Gottes anzunehmen und zwar aus dem Vertrauen heraus, dass Gott sehr wohl weiß, warum er das dem Menschen zumutet.
Die Ausführungen zu den drei Philosophen gehen auf die Vorträge von Dr.Dr.Dr. Peter Egger im Rahmen des "Grundkurses Philosophie" bei Radio Horeb zurück.
 
 
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